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Im Interview mit Krimiautorin Katja Darssen

katjadarssen

Aktualisiert: 29. Nov. 2020


Oft werde ich gefragt, wie meine Geschichten entstehen. Nun, mit High Energy etwas verworren, nachdem ein Bild nicht mehr aus meinem Kopf gewichen war.


Vor Jahren vielen Jahren habe ich mir auf Mallorca die Nachwehen eines großflächigen Brandes angesehen. Natürlich denkt man an Immobilienthemen, aber das war mir zu „einfach“. Eine Weile trug ich das mit mir herum, als ich in Frankfurt wieder meinem normalen Leben nachging ... und begann irgendwann, mit dem Bild im Kopf zu schreiben. Hier in der Stadt. Ich dachte, ich würde vieles gut kennen. Doch als ich meine Figuren zu ihren Frankfurter Schauplätzen schickte, fehlten mir Details. Also bin ich durch Stadtviertel, Parks oder am Main entlang zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten gelaufen, habe in Restaurants gesessen, Döner gekauft, bin U-Bahn gefahren, habe auf Bänken abgehangen oder an Kreuzungen verweilt. Erst hier sehe ich, was Isabel, Kriminalhauptkommissar Axel Hoppe, Prof. Viktor Schlegel, Sarah, Brückner, Marlene Saalfeld, Rüdiger oder die Frau des Kommissars so machen, sagen, denken, wohin sie laufen.

Frankfurt mit Handykamera oder old school mit Notizblock und Bleistift. Ich liebte es! Und ich liebe es immer noch – für einen nächsten Teil oder eine andere Geschichte.

Ich liebe dieses Einatmen der Stadt, das Ausprobieren und die neuen Perspektiven, ich höre den Geschichten zu, die noch vor Ort entstehen. Frankfurt hat so viele Gesichter und ich habe längst noch nicht alle gesehen.


Seitens der Verlage wird man gefragt, was macht Ihr Buch einzigartig? Warum sollen wir das verlegen? Naja, auf solch einen Pitch war ich nie vorbereitet.


Jedes Buch von jedem ist einzigartig. Damit war ich draußen. Hier möchte ich erwähnen, dass ich von mehreren Seiten ob meiner Sprache, meiner guten Schreibe, wie es so schön heißt, angesprochen wurde. Daran ist mir tatsächlich gelegen. Es macht mir Spaß, lange zu feilen. Einzigartig sind auch die Umrahmungen der Schauplätze und ich bin Meisterin im unausgesprochenen Wort, das jedoch jeder liest, obwohl es nicht in den Seiten steht.


Ob man einfach so losschreiben kann? Theoretisch bestimmt, ich konnte es nicht.


Lange habe ich herumgedoktert, gezögert, mich gefragt, ob mir der eine oder die andere helfen können. Aber Schreiben braucht Mut und Durchhaltevermögen. Letzteres habe ich und den Mut habe ich durch‘s Schreiben für Zeitungen wie die Oberurseler Woche, den Kronberger Boten, die Bad Homburger Woche oder die Taunuszeitung gewonnen. Und doch gaben meine Familie, Freunde und einige wenige und krasse Unterstützer, den Ausschlag dafür, dass ich den Deckel draufbekommen habe.


Vielleicht hätte auch Rotwein geholfen. Manche glauben ja, dass der zum Schriftstellern dazugehöre. Doch bei mir sind es ganz unspektakuläre, ungesunde kleinen Salzbrezeln – tütenweise. Vielleicht probiere ich das mit dem Rotwein beim nächsten Roman aus.

 
 
 

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